Ich will das nicht haben! Bericht über eine fiktive Wahlkampftour/Teil 3

Ja nun ist also ein neues Jahr herangebrochen und ich will es natürlich nicht versäumen, meinen geschätzten Lesern alles Gute und viel Erfolg, Gesundheit und Gottes Segen für kommende Stunden, Tage, Wochen und Monate zu wünschen.
Aber weiter mit meinem kleinen Bericht, der sich natürlich auch durch dieses ach so wundervolle neue Jahr wie ein roter Faden hindurchziehen wird.
Von Norddeutschland ging es dann postwendend sozusagen ins lustige Süddeutschland, nach Bayern ins nette Städtchen A. Kleiner Tip, dort gibt es eine relativ bekannte Puppenkiste. Das ganze fand auf einem riesigen Rummel statt, in einem riesigen Festzelt und ich muß sagen, ich habe so ein Teil vorher noch nie gesehen. Tausende Bänke und Tische, ne relativ kleine Bühne also genug Platz für ca. 2000 Leute mindestens. Das Aufbauen der ganzen Anlage ging sehr schnell vonstatten und wurde nur durch gelegentliche Fresspausen unterbrochen. Also eins muß man den Bayern lassen: Fressen und Saufen können die, daß die Schwarte kracht. Unglaublich. Wir wurden also abgefüllt mit Schweinshaxen ohne Ende und gutem bayrischem Hefeweizen. Hier a Maaß un doa a Maaß.
So gegen 17.00 Uhr war denn endlich Einlaß und sie strömten in Scharen, die guten bayrischen Menschen in Dirndlkleidern und Seppelhosen, mit Tirolerhüten und Knickebockern. Es war phantastisch und alles völlig real, kein Traum und auch keine Aufzeichnung aus dem Musikantenstadl. Es war einfach nur eine räudige Wahlkampfveranstaltung. Zum Auftakt spielte erst einmal eine richtige originale bayrische Blaskapelle so richtige bayrische Liederchen und erfreuten somit die Tausenden von Menschen die sich in ach so trauter Runde hier versammelt hatten. Es wurde viel gegrölt, gesoffen und diskutiert ehe dann der Kandidat und die lokale Politprominenz die Bühne beschritten. Tosender Beifall, Umfall und Wegfall beschrieben nun das Bild. Ich stand am Bühnenseitenrand und hatte damit zu tun, mich mit einem älteren Seppelhosentirolerhutherren auseinanderzusetzen, der ständig auf die Bühne wollte, um dem Herrn Kandidaten ein Maß Hefeweizen zu bringen. " I muß da nauf gel, doa muß a Durscht ham der Herr ne woa. I mei dea muaß woas trinken, a hefe weizen, gel." " Ja,ja gewiß. Aber nicht jetzt. Also das geht jetzt wirklich nicht. Der Herr da oben hat jetzt wirklich andere Sorgen. Ähm vielleicht später also Scheiße sind hier alle verrückt geworden?" " No I muß doa sofoart nauf, gel . . ." Das ganze wiederholte sich so dreimal aber er kam an mir nicht vorbei. Wir einigten uns dann schließlich darauf, daß ich jenes berühmte Hefeweizen in Verwahrung nehmen sollte und in einem günstigen Augenblick dann auf die Bühne reichen sollte. Na ja, das Ding hat auch nicht besser geschmeckt als die anderen Hefeweizen. So ziemlich Hacke ging dann irgendwann das Abbauen los. Ein Scheißjob zwischen Bierlachen und Bierleichen Kabel einzurollen und den ganzen Kram in den LKW zu schmeißen. Egal, denkt immer daran ist auch nur ein Job!
Also bis zum nächsten mal;

Euer Floyd!