"Uns verbrennt die Nacht" von Craig Kee Strete
Auch auf die Gefahr hin, mir den Ruf eines verkappten Doors-Fans
einzuhandeln, möchte ich ein zweites Buch vorstellen, in dem Jim
Morrison als einer der Hauptakteure auftritt. Nur ein paar Dinge vor
weg geklärt: 1. Ich hab noch keine drei Doors-Lieder am Stück gehört
2. Ich habe noch nie zu "Light my fire" getanzt 3. Den Doors-Film
habe ich nur gesehen, weil ich im TV-Programm den falschen Tag
aufgeschlagen hatte 4. Nein, es macht mich nicht eifersüchtig, daß an
scheinend jede verdammte Frau, die ich kenne, Morrison sexy findet.
Nun zu diesem autobiographischen Party-Trip-Bericht-Roman.
"Es war die Sorte Party, bei der der Gastgeber kleinen Kindern die
Herzen rausschneidet und dann īne Cola-Flasche in die blutige Wunde
steckt, damit seine Gäste ihren Spaß haben." Erinnere Dich an die
übelste Party Deines Lebens, mit literweise Alk, Kotze und dieser net
ten Schlägerei zum Schluß, dann lies dieses Buch und Du wirst glau
ben, Du hättest Deine Jugend auf den Adventskränzchen Deiner Groß
eltern verbracht. Was hier zu Papier gebracht wurde, ist wohl das, was
landläufig als Film schieben bezeichnet wird. Ein Drogen-, Sex- und
Violence-Film. Da wird gesoffen und geklinkt,gevögelt und geprügelt,
und wichtig ist nur, daß alles schnell geht und vorbei ist, noch bevor
es verarbeitet werden konnte. Im rasenden Eiltempo durch die Szene
von L.A. der 60er, Rockstars und Groupies, VIPs und Versager, Ver
rückte und Perverse. Ein herrliches Buch für die langweiligen Stun
den zwischen Montag früh und Freitag nachmittag, ein interessantes
Buch für Chemie-Studenten, ein crazy Buch für party people, ein
spannendes Buch für Voyeure und Stubenhocker, eine zu schnelles
Buch für zuu laangsame, und kein Buch für Moralisten. Morrison ist
immer mittemang, (noch) nicht totzukriegen und zu allen Schandtaten
bereit. Und manchmal erinnert man sich dann gerne wieder an Omaīs
Strapse zurück.
rog
|