Seitenende

Inhalt

Home

Niedermolekulare organische Verbindungen im Kontext


Diesmal möchte ich Euch mit Weisheiten behelligen, die mich das Leben gelehrt hat.

Das war hier zwar schon immer meine Intention, aber heute möchte ich damit bewußter und direkter umgehen als bisher.
Die erste Weisheit zwängt sich mir gerade in Form einer Brausetablette auf, die vorgibt meinen Vitaminbedarf für den ganzen kommenden Tag zu decken. Und tatsächlich ich fühle mich nach dem Verzehr dieses nebenbei erfrischend sprudelnden Getränks sofort gesünder und fiter. Besserwisser werden jetzt entgegnen, daß das Betrug sei, da ich all diese Vitamine gleich wieder ausscheide, denn Mutter Natur hat uns nicht perfekt genug erschaffen um solch lebenswichtige Stoffe zu speichern, jedoch drängt sich mir da der Gedanke auf - Mutter Natur war nur noch klüger und hat sich genau diesen Mangel einfallen lasen um zu verhindern, das wir uns irgendwann nur noch von Tubenfutter, kosmonautengleich, ernähren. Denn das kann nicht gesund sein.

Aber was Mütterchen Natur nicht bedachte ist der, auch von mir lange unterschätzte, Placeboeffekt. Denn in unserer, sich vor Geschwindigkeit überschlagenden Informationsgesellschaft, agieren ohnehin nur noch Menschen, deren größte Feinde Streß und Nervenzusammenbruch sind und wenn man denn schon stolz von sich behaupten kann, noch keinem kompletten Zusammenbruch zum Opfer gefallen zu sein, so muß man sich im Anflug von Ehrlichkeit doch eingestehen, daß die letzten Erkältungen Symptome des Stresses waren, dem man unterlag.
Und genau an dieser Stelle muß ich alle zuvor beklagten Besserwisser Lügen strafen, denn es kommt nicht vorrangig auf den Inhalt der Vitamintabletten an, den man ohnehin zu Hause nicht nachprüfen kann, sondern auf die Gewißheit etwas genommen zu haben, das der Erkältung, die einem schon wieder droht, Einhalt gebietet, da einen der Alltag mal wieder übermannt.

Bei mir ist die Menge des Konsums dieser, in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlichen Sprudeldinger, schon zum Indikator für mich plagenden Streß geworden. Ich weiß zwar nicht was Biotin ist und wofür es gut sein soll, aber wenn’s hart auf hart kommt genehmige ich mir schon mal 400 RDA (= Prozentsatz der empfohlenen Tagesdosis) davon. Ein besonders um mich besorgter Menschen, mit dem ich gerade versuchte zu erörtern warum ich nun doch wieder, trotz 800 RDA von allem was gesund ist, erkrankt war, gab mir mal den Tip das man auch zuviel Vitamine zu sich nehmen könnte, worauf ich in Panik geriet, denn ich mußte gestehen das ich auch ab und zu versuche den unerklärlichen Durst eines schweren, vergangenen Abends, in Ermangelung an Getränken, mit genau dieser Arznei zu bekämpfen suche, denn wie ich schon erwähnte, handelt es sich hier nebenbei um ein nicht unleckeres Wunder der chemischen Nahrungsmittelforschung, das durchaus auch wissenschaftlichen Reiz auf Anhänger der Bewegung „Jugend forscht“ ausüben kann. Immer wenn ich dieses gepreßte Pulver mit klarem Wasser aus der Leitung, dem in Deutschland am meisten kontrollierten Nahrungsmittel, wie ich jüngst aus einer lächerlichen aber informierenden Werbesendung erfahren durfte, vereine springen mir vielversprechend zischend tausend kleine Bläschen entgegen, die man, wenn man sich nah genug heran wagt, im Gesicht spüren kann. Wenn man dann schon lange auf Vitamin ist reicht einem der übliche Konsum im Wege des Verdauungstraktes nicht mehr aus und man beginnt nach Wegen zu suchen, die einen vor der Gefahr schützen, daß die Dünndarmzotten nicht alle Mikropicksel an Vitamin B und E ins Blut lassen und irgendwann kommt man dann darauf den schon beschriebenen Sprudelhagel zu inhalieren, der entsteht wenn sie mit Wasser paart.Was vielen Koksern das Rauchen oder gar Drücken erspart kann doch auch Leuten zum Glück verhelfen, die es mit weniger illegalen Drogen halten. Auch greift es die Nasenschleimhäute nicht so sehr an wie etwa Kokain, jedoch schießen einem dermaßen Tränen in die Augen, daß man sich zunächst sicher ist etwas sehr berauschendes konsumiert zu haben.

Da dieser Artikel jetzt schon so mit diesem Thema überladen ist, das kein weiteres ihm gebührende Bedeutung erlangen könnte, will ich’s auch dabei belassen und die Beleuchtung dieses Themas aus allen Winkeln mit einem Blick ins Lexikon abrunden.
Viel gibt es zum Thema nicht her, aber ins Auge sticht mir eine Warnung, die ich unbedingt weitergeben möchte, da sie lebenswichtig ist und man ihr so gut wie nie Beachtung schenkt ; „bei bevorzugter Ernährung mit poliertem Reis ergibt sich ein erhöhterVitamin B1-Bedarf“. Die Mißachtung dieses Umstandes führt, wie ich einer nebenstehenden Tabelle entnehmen kann, zu der exotischen, aber nicht völlig unbekannten Krankheit Beriberi, an die man sich aber eher ihres Namens wegen erinnert und nicht weil sich schon etliche Verwandte damit herumplagten. Die Neugierigen unter den Lesern fragen nun schon ungeduldig wie sich dieses Beriberi denn nun auf den polierten Reisernährer auswirkt und der Vollständigkeit halber will ich’s auch erwähnen, der Mißernährte fällt einer Degeneration des Nervensystems und der Muskulatur anheim. Da liegt es ja nah zu unterstellen alle Feinde, die man hat, ernähren sich einseitig von poliertem Reis. Man fühlt sich geradezu gezwungen zu denken in der Kantine des Bundestages werde hauptsächlich polierter Reis ausgeschenkt, oder es stehe in den Statuten bekannter Parteien, das jedes Mitglied dazu angehalten ist pro Tag soundso viel von diesem Reis zu konsumieren.

Und deshalb kann ich allen nur raten holt euch Vitamine, denn soweit muß es nicht kommen.
Wer jetzt immer noch nicht glaubt das er sie braucht fängt noch mal von vorn an zu lesen !

Für den Rest: Wendet Euch vertrauensvoll an den Vitamin-Fachhandel und fragt nach Multivitamin-Brausetabletten („zur Nahrungsergänzung“) !


Vitaminisiert R.K.

Seitenanfang

Inhalt

Home

mail to:grauzone@wb13.de