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Meine Laterne!


Jeden Abend wenn ich ins Bett gehe und nicht so hacke bin das ich garnichts mehr merke, oder so müde das eh alles zu spät ist, kann ich nicht einschlafen, weil mich der helle Schein einer verschissenen Strassenlaterne auf der anderen Strassenseite stört. Also liege ich da, bin geblendet vom Schein dieses impertinenten Bollwerks großkapitalistischen Kontollwahns und kann mich nicht wehren. Jeder würde jetzt sagen mach ne Gardine vor, aber Gardinen sind für mich ein Bollwerk verstaubter Großmutterputzwahnspießigkeit und daher zutiefst ablehnenswert.
Ich wollte sogar mal etwas tun, ja ich stand auf ballte die Faust, rief “jetzt reichts” und sprang in meine Kutte um ohne Stop zum Jalusienladen zu hetzen (nicht nachts, sondern nach einem Frühdienst, als generell alles zu laut zu hell und beschissen war),ich fand eine Jalousie und zückte kurzentschlossen, nicht ohne Tränen im Auge meine Karte, doch der sackgesichtige Verkäufer hatte ein sackgesichtiges Geldkartenlesegerät und so wurde meine Karte nicht akzeptiert, was der Verkäufer mit den Worten “wohl damit im Budelkasten gewesn” kommentierte und ich mich ohne Jalousie und voller Resignation auf den Weg nach Hause machte.
Dazu kommt ja noch das ich am Morgen meistens meine in der Nacht davor bezüglich der Laterne geschlossenen Entscheidungen verdrängt habe und so in der Nacht darauf erst wieder daran erinnert werde und um diese Zeit jeglicher Elan, mein Schlaf in meine Hand zu nehmen, fehlt und ich wiedermal nur stumm leidend daliege und mich bemitleide, aber in letzter Zeit geht es mit dem Einschlafen wieder besser und das liegt daran das ich mir angewöhnt habe mich abends immer in den Schlaf zu weinen.

Karsten

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