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Ass-olution! Die Zukunft der Fickärsche

Ass-olution !
Ich weiß nicht, in welch minimalistischer Laune sich Gott befand als er mich erschuf, aber nachdem mich die Hebamme aus dem Leib meiner Mutter befreit hatte, und ihr nach den Strapazen der Geburt mit dem seelig verklärten Blick aller Profi-Hebammen mitteilen wollte, welches Geschlecht denn das meinige sei, herrschte erstmal Ruhe im Kreissaal. Das leise Piepen der Geräte drängte auf eine Entscheidung, welche die Hebamme dadurch umging, daß sie verkündete erstmal meinen Blutdruck messen zu wollen. Als ich mit ihr alleine war, fing sie an, an mir herumzuzutteln wobei sie der Gegend zwischen meinen Beinen besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen schien. Als ich in den Kreissaal zurückgebracht wurde, konnte sich die Madame wenigstens zu der Aussage hinreißen lassen: "Naja, es ist kein Mädchen". Was das alles zu bedeuten hatte, sollte ich erst viele Jahre später begreifen, an diesem, meinem ersten, Lebenstag jedenfalls verstand ich gar nix. Aber ich war ja auch noch ganz klein. Das mit der Größe änderte sich in den nächsten Jahren, zumindest was 99 % meines Körpers betraf. Das Körperteil jedoch, daß der Hebammen bei meiner Geburt solche Schwierigkeiten bei der Identifikation verschafft hatte, wuchs nicht mehr. Ich war in der Tat kein Mädchen, aber das, was die Jungen von den Mädchen unterschied, hatte ich auch nicht. Unnötig zu erwähnen, daß ich keine leichte Kindheit hatte. Schon in dem Alter, wo der Gebrauch dieses Unterschiedes eigentlich eine sehr unbedeutende Rolle spielte, durmaß ich mit Tipp-Topp-Schritten die Hölle. Und die war riesig... Ich schluckte das Duschen vor dem Schwimmunterricht, ich schluckte die Demütigungen bei der Reihenuntersuchung und auch den Ausschluß vom Gruppenwichsen im Ferienlager war ich in der Lage zu verschmerzen, aber ich brauchte keine 46 Jahre wie mein Vater zu werden um die Bedeutung seines so oft gebrüllten Lieblingsspruchs: "Kaputt machen einen die Weiber... Kaputt!!!" zu verinnerlichen. In der Tat, sobald auch im anderen Lager der Geschlechter bekannt wurde, mit welcher Mißgunst Gott mich bedacht hatte, verlor ich den letzten Rest an Selbstvertrauen, der mir geblieben war. Fakt war, das ich unter diesen Umständen unmöglich Teil der mich umgebenen Gesellschaft bleiben konnte. Auf mein Drängen hin baute mir mein Vater ein Erdloch, in dem ich meine Pubertät verbrachte. Als ich nach Jahren des Exils wieder an die Oberfläche unseres Planeten zurückkehrte, hatten sich die Zustände drastisch verschlimmert. Ich war 21 Jahre alt und umgeben von einer Welt, die den Befehlen weiblicher Reize ausgeliefert war. Man katzbuckelte vor Brüsten, minderte das Strafmaß wohlgeformter Ärsche und kopierte auf eigene Kosten 300-seitige Scripte für halbdurchsichtige T-Shirts und weit ausgeschnittene Dekolletés. Als dann Ende der 90er der aus der Hose hervorschauende String-Tanga seinen Siegeszug der Entmachtung vollzog, war die letzte Bastille männlichen Widerspruchs gebrochen. Mich interessierte das alles nicht. In mir wuchs nur langsam des Haß auf meine Benachteilung. Ich meine, was hatte ich dieser Porno-Flut entgegenzusetzen?. Schon der sicher aufreizend gemeinte Satz meines ersten Aufrisses "Ey Kleiner, kannst Du es mir mal richtig besorgen?" ließ meine Ohren knicken und mir nur die Flucht auf verregnete Straßen. Ich verstand das alles nicht: Überall, wo man nur hinsah, präsentierten sich einem die Frauen in der Gestalt, daß sie offensichtlich nur die Überflüssigkeit der von ihnen getragenen Kleidung demonstrieren wollten. Wer an die ersten warmen Tage im Jahr zurückdenkt, weiß wovon ich rede. Wozu denn noch der Stoff, wenn ich abgesehen von anatomischen Details selbst dazu in der Lage bin, durch selbigen mir ein Bild über die Aderführung, Behaarung und Intim-Tätowierungen zu machen? Welcher noch so gut bestückte Mann würde sein Ausstellungsstück in Zellophan verpackt der Öffentlichkeit zur Schau stellen?. Aber was soll ich meine Stimme erheben, in diesem Spiel saß ich eh nur auf der Strafbank und verarztete meine eingesteckten Visu-Hiebe. Ich weiß nicht wie lange es so ging, noch weiß ich wie ich es letztendlich gepackt hatte, nicht vollständig verrückt zu werden, aber ich wurde älter und meine persönliche Terrorformation wurde es auch... Mir fiel das zum erstenmal am Anfang dieses neuen Semesters auf, da ich einer Frau gewahr wurde, die sich noch in nicht allzu weiter Vergangenheit dadurch hervorgetan hatte, daß sie mit Vorliebe die Ablesungen an den Geräten des Wasserbau-Labors in der Art vollzog, in der sie ihr Gesäß über die geodätische Höhe ihres Hauptes zu bringen pflegte um somit nicht nur ihren bereits oben erwähnten String zur Geltung zu prügeln sondern auch vor dem ganzen Zug, der ja immerhin aus 60 Leuten bestand, klar zu machen, daß sie das Zeug dazu hätte, jeden Scheißkerl, der verdammtnochmal nicht 26 cm auf die Latte bringt, nicht mit der Unterseite ihres Fußes anzusehen. Gewöhnlich wich ich ihr aus besagtem Grund aus, sobald ich ihrer Nähe gewahr wurde, aber dieses Mal war es anders. Ihr Gang war weniger selbstbewußt und auch war die Kleidung im Vergleich zu früheren Auftritten eher die eines Eskimos, denn die einer Frau aus dem feuchtwarmen Klimaten und bei Gott, das lag nicht an den Temperaturen. Meine schier unendlich große Angst vor dieser ehemaligen Diva des Fachbereichs Maschienenbau bezwingend, machte ich mich an sie heran, und lotste sie unter Angabe wissenschafts-theoretischer Gründe in ein leerstehendes Gebäude unseres Labor-Komplexes. In der Atmosphäre nüchterner Labortische und Gerätschaften aus dem Chemiepraktikum ließ ich sie in dem Glauben eine von mir begehrte Frau zu sein woraufhin sie ohne weitere Zuarbeit meinerseits das Licht losch. An dem Knistern ihrer Kleider merkte ich, daß es auch für mich allerhöchste Eisenbahn war, mit meinen Vorbereitungen zu beginnen. Um sie in Sicherheit zu wägen, und nicht durch ihre plötzliche Flucht die Versuchsergebnisse zu ruinieren, zog ich mich auch ersteinmal aus. Kurz bevor mich ihre tastenden Finger erreichten hatte ich es noch geschafft, mir die von meinen Eltern zum Geburtstag geschenkte Bergbau-Helmleuchte für mein Erdloch über den Kopf zu stülpen. Sie hatte in jedem Fall etwas zu verbergen, daß war mir auf dem Flur schon klar gewesen, aber die Geschwindigkeit, mit der sie zur Sache gehen wollte, lies mich noch mißtrauischer werden. Ehe ihre Lippen das zu vermissen begannen, wonach sie offensichtlich Ausschau hielten, zwang ich sie in die Waagerechte auf einen der Labortische. Der Zeitpunkt war gekommen, die Karten auf den Tisch zu legen. Mit einem mein Opfer paralysierenden hohen Schrei knipste ich das Licht meiner Helmleuchte an und nahm das sich mir bietende Bild in mein Innerstes auf. Vor mir lag eine hohlraumkonservierte Mitzwanzigerin, die begonnen hatte, für ihren Hochmut aus den Wonnezeiten zu büßen. Überall deuteten sich Fleischerschlaffungen, Krähenfüße und Falten an. Noch vor Kurzem flog sie wie ein Schmetterling auf den Wolken sie zu erhaschen suchender Komplimente und vor mir liegend war sie schon einige Meter auf der Strasse des Verfalls gekrochen. Herrlich....... ich hatte genug gesehen!!! Die Welt erscheint mir nun in einem anderen Licht. Wenn ich meine Augen öffne, sehe ich sie jetzt überall: fettleibige Öko-Tussen, faltige Techno-Omas und zu weiblichen Männern gewordene Punker-Trienen. Meiner Benachteiligung ist damit nicht geholfen, wohl aber mir selbst! Ihr Frauen habt keine Zukunft! Ihr habt Euch auf Fundamenten aufgebaut, die nicht einmal die Gewährleistungsfrist überdauern. Und obwohl ich in meinem Leben noch niemals Sex genossen habe, hiermit geht mir einer ab bei..... AB BEI !
Danke an den Herrn im Himmel!
steiner

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