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Los Bockos reißt die Ärsche auf...

Die Sonne stand hoch im Zenit und durch zu Schlitzen geformte Augen linste ich verstohlen-kaltblütig über den Hof unserer Fachhochschule. Da ging er. Mit dem leicht schwulen Gang eines Altachtundsechzigers durchmaß er die Reihen der debil-ängstlich dreinschauenden Meute. Es konnte mir keiner was erzählen, sie hatten alle die Hosen gestrichen voll. Bei Gott, ich hatte heut schon 'ne Menge Scheiß gehört über Wunderformeln, Nachtlernschichten und hilfsbereite Zweitsemester, aber während ich mir genüßlich an den Kugeln spielte war mir eins völlig klar: Heute würde es wieder Tränen geben im großen Hörsaal, daß versprach mir das falsche Grinsen auf dem langen Gesicht meines ewigen Widersachers: Los Bockos. Er nahm wie erwartet keine Notiz von mir, ich hatte gründliche Arbeit geleistet: keine dieser "Herr Lehrer, ich weiß was" - Sprüche, kein vorlautes korrigieren falscher Rechenergebnisse, ich war für ihn ein weißes Blatt Papier. Doch heute würde ich gegen ihn antreten und ihm meine Faust dermaßen tief in sein verschissenes Gesäß rammen, das es ihn schwerfallen sollte, das daraus entstehende Biegemoment zu berechnen. Noch eine gute halbe Stunde bis zum Beginn der Statik-klausur. Während ich hinüber zum Großen Hörsaal wechselte, griff der Wind aggressiv in die Schöße meiner Schlaghose. Verdammt, was gäbe ich für den Besitz ein Paar rostiger Sporen. Naja, es mußte auch ohne gehen. Während sich die Meute ihren Atem an dem Kaffe-Automaten verdarb, nahm ich gemächlich einen Platz weit ab von den Abguckern und Ferkelstreichlern ein. Ich brauchte für das bevorstehende Duell alle meine Nerven. Eine peinlich genau dosierte Menge Koks teilte den Display meines Graphik-Rechners in zwei Hälften. Kurz beugte ich mich vorne über und verhalf dem nasalen Klang meiner Stimme wieder zu neuen Ehren. Ich war bereit.
Der Hörsaal füllte sich langsam und überall wurde das nervöse Gewisper der Studenten vernehmbar. Ich hatte mich völlig unter Kontrolle. Genüßlich ließ ich mir den Film der Korrektur durch mein angekokstes Hirn laufen: Wie Los Bockos da saß und beim korrigieren der anderen Arbeiten einen Ständer bekam, den ich ihm mit meiner Klausur verdammt nochmal abrechen würde. Dann kam er. Binnen weniger Sekunden konnte man eine Stecknadel auf dem Podium fallen hören. Seine Schuhe knarrten bei seinem Gang zum Pult. Er versuchte ernst zu wirken, konnte sich aber eines blöden Grinsens nicht erwehren, daß mir die Gewißheit gab, daß er sich eine besonders niederträchtige Masche zugelegt hatte, um uns allen das Genick zu brechen. Ich überlegte kurz, ob ich ihm einfach konventionell seinen Hals solange tordieren sollte, bis er auf seinem eigen Erbrochenem von seinem Thron gerutscht kommen würde, aber in mir blieb das Verlangen, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Einen Augenblick später waren solche Gedankenspiele von selbst ihres Amtes enthoben, Bockos ging durch die Reihen und teilte aus. Gelassen wartete ich bis er sich meine Reihe vornahm. Mit der ihm eigenen Nachlässigkeit warf er die Klausuren auf die Tische; erst bei der Ausweiskontrolle bekam ich ihn: Als er sich den von mir dargebotenen Ausweis grabschen wollte hielt ich auf der anderen Seite fest. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich unsere Blicke und beide wußten wir, daß diese Schlacht heute nur zwischen uns beiden ausgetragen werden würde. Während mein Blick eiskalt blieb, glaubte ich ein Zucken in seinem feisten Gesicht zu vernehmen. Ich wußte, mit dieser Sekunde war ich die längste Zeit ein weißen Stück Papier gewesen, aber es gab ja sowieso kein zurück mehr. Als er irritiert die Reihe weiter taumelte nahm ich die Klausur zur Hand. "Damn" entfuhr es mir, ich wußte, Los Bockos würde mit fiesen Tricks arbeiten, aber daß er zu so einer Gemeinheit fähig war, hätte selbst ich, der ihn als Gegener genauestens Studierte, mir nicht träumen lassen. Ich empfand so etwas wie Mitleid für meine Kommolitonen und begann dann konzentriert mit der Arbeit. Aus einer Reihe von aberwitzigen Ansätzen schmiedete ich die Auflagerkräfte des ersten Stabes. Ich wußte, wenn ich jetzt den Überblick verlor war ich geliefert, aber langsam spürte ich, wie ich den Bock am Sack zu greifen bekam. Enger und enger schlossen sich mit jedem neuen Ergebniss meine Krallen um sein Gemächt. Er mußte schon Unglaubliches zu erleiden haben, als ich eine stumpfe Streitaxt auf das Gehänge zwischen meinen eigenen Beinen niederkrachen verspürte. Das tat weh: Ich war inzwischen am ersten Gelenk des Tragwerks angekommen und meine Momente waren nicht Null, was mir mein Verständnis der Naturgesetze nicht abkaufen wollte. Ich merkte wie mein Puls das Kokain durch meine Schläfen pumpte. Verdammte Scheiße, sollte er wieder einmal schmutzigen Analsex vor der versammelten Seminargruppe mit mir praktizieren? Ich rechnete von der anderen Seite an den Knotenpunkt. Der gleiche Bockmist... Nervös machte ich mich über die anderen Aufgaben her-kein Problem. Verflucht, war ich nun der Statik-Crack, den Gott mit der Aufgabe betraut hat, diesem arroganten Schnösel-Prof übers Maul zu fahren, oder war ich einer dieser Motherfucker, die der Herr selbst an seinem göttlichen Genital hat lutschen lassen? Der Blick zur Uhr verriet mir das mich noch ganze 2 Minuten von dem Eingeständnis meiner Schmach trennten, als mein Widersacher mit seiner verfickten Stimme dazu anhob, die in der Aufgabe angegebenen Hebelarmlängen zu korrigieren. 2 Minuten vor Schluß...ich war bewegungsunfähig. Es konnte mit den falschen Angaben das Moment gar nicht Null sein und ich spürte, wie ein unbeschreiblich lüsterner Blick auf mir lastete. Los Bockos hatte den Ständer seiner Karriere und ich spürte, wie irgendetwas rektal in mich eindrang, und mir unglaubliche Schmerzen bereitete....

m.b.

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