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MZ Story Teil 3


Die letzten beiden Teile der MZ-Story sollten den MZ-Fahrer im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Technik darstellen um beim Leser ein Minimum an Verständnis für diese besondere Spezies Mensch einzufordern. Heute soll es statt verquaster Ideologie einen bunten Strauß nützlicher Tips, Tricks und Binsenweisheiten geben. Von der Theorie zur Praxis also: Kopf und Hand, wie schon der große Vorsitzende zu sagen pflegte. Als allererste und wichtigste Regel für MZ-Anwärter gilt: Lausche tief in Dein innerstes und überprüfe ob folgende Voraussetzungen in Dir schlummern
  • 1.Improvisationsfähigkeit
  • 2. Bereitschaft zur Lösung komplexer Aufgabenstellungen bei JEDEM Wetter
  • 3. Kein Vertrauen an bisher erlernte physikalische Gesetzmäßigkeiten
  • 4. Einen gut bestückten Zauberkasten.
Dazu sollte noch eine gehörige Portion Idealismus und Spaß an permanent dreckigen Fingernägeln und ölverschmierten Unterhosensäumen (der Bastler muß ja während seiner Arbeit auch mal pullern) kommen. Im folgenden nun ein stichpunkthafter Einblick in die Problematik: Wie komme ich in der dafür vorgesehenen Zeit von A nach B ohne C (Straßenrand) ansteuern zu müssen.
Wichtigstes Glied in der langen Kette von Unwägbarkeiten ist das Zusammenspiel von Zündung und Vergaser. Ein nicht zu unterschätzender Gegner ist dabei Regen in all seinen Ausformungen. Er kann, wenn der Kerzenstecker naß wird, den Funken gegen Masse schicken und Dein Kolben wundert sich, daß er keine Explosion auf den Deckel kriegt und Du wunderst Dich, daß Du ganz vorne an einer gerade grün gewordenen Ampel stehenbleibst und Dein Trommelfell wundert sich, daß es die Huperei hinter Dir aushält. Um dieser Terrorkausalkette zu entgehen muß aktiv vorgebaut werden. Erstens solltest Du bei Regen nie den Helden spielen, der sich durch eine hundert Meter lange Schlange nach vorne drängelt. Wenn´s Dich doch nach vorne treibt, solltest Du vorher die Blechummantelung des Kerzensteckers entfernt haben, welche im feuchten oder quatschnassen Zustand Deinen Funken ins Nirwana schickt (siehe oben). Doch Obacht! Ohne Blechummantelung (Entstöreigenschaft) hören die durch Dein Drängeln ohnehin von Dir angewiderten Autofahrer Deinen Motor nicht nur neben sich sondern gegebenenfalls auch in ihrem Autoradio.
Äußerste Vorsicht ist hier bei verdunkelten 1er Golfs oder ähnlichem geboten.
Der Vorteil bei einem solchen “abgespeckten” Stecker ist, daß es nicht an ihm liegt, wenn Du trotzdem stehenbleibst. In diesem Fall ist in 60% aller Fälle der gute alte Vergaser schuld. Aber wie kann man ihm das schon übelnehmen. In einer Benzin-Öl-Schlammschicht kriegt er wahrlich nicht viel vom Leben da draußen mit, so daß es ihm nicht schwer fällt ein paar Tröpfchen vom kostbaren Naß in sein Innerstes vordringen zu lassen: der Hauptdüse, Dreh-und Angelpunkt eines einigermaßen akzeptablen Rundlaufs von Dir und Deiner MZ. Im Falle eines Wassereinbruchs in den Vergaser setzen sich dicke Tropfen bratschig auf die Düsenöffnung und lassen dich ebenfalls dumm dastehen (siehe oben). Vorteil gegenüber der Kerzensteckerproblematik ist, daß Du, wenn der Schock gezogen ist, noch ungefähr 100 bis 150 Meter Zeit hast um ein angenehmes Bastelplätzchen zu finden (möglichst kleine Seitenstraßen wegen Windstille und überhaupt) während Dich der Kerzenstecker knallhart und ohne Vorwarnung überall stehen läßt, wo er grade Bock hat (die Sau).
Aber zurück in die Seitenstraße, wo Du gerade Fehlzündungen von Dir schleudernd angekommen bist.
Suche Dir möglichst eine ruhige, unscheinbare Ecke, denn jetzt wird´s ein wenig schmutzig. Um nämlich an die Teufelsbrut von Düsen ranzukommen muß die Vergaserwanne ab, die aber noch so einiges an Sprit in sich beherbergt. Nicht zögern, sondern beherzt zugreifen und möglichst nicht auf dem Bürgersteig auspatschen, weil´s da infolge des Regens zwar schön, aber auch in allen Farben in die weite Welt und eventuell auch in´s Auge eines ökobewußten Aktivbürgers schillert. Also ab in die Büsche oder auf pure Erde mit dem Gestank. Jetzt bloß noch sämtliche messingfarbene Röhrchen (Düsen) auspusten und den Regen nutzen um die Lippen vom Benzin zu befreien. Alles wieder zusammenbauen und zurück auf die Piste wären da nicht noch die restlichen 40%, die noch abgearbeitet werden wollen.

Henne

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